Ich hatte im Zimmer eine Metalltafel mit silbernen Magneten. Ton in Ton war mir zu langweilig und deshalb wollte ich mir neue Magneten basteln.
Zufällig hatte mein Bruder grad ein SixPack „Duff“ Bier mitgebracht und beim Öffnen der Flaschen kam mir die Idee.
Im Baumarkt gab es dann kräftige Magneten in solchen Klammern, die ich mit einem Schraubenzieher aus dem Plastik geholt habe.
Dann die Kronkorken mit Heißkleber aufgefüllt, das ganze abkühlen lassen, bis es eine zähe Masse wird. Die Magneten ziehen sonst den Korken an und verschwinden ganz unten im Kleber.
Die Magneten dann mittig in den Kleber drücken, bis sie bündig mit dem Rand der Kronkorken sind.
Fertig sind die Simpsons „Duff“ Magneten, in leuchtenden Rot. (die Magneten sind so stark, dass der Kleber einen nicht halten wollte. Den habe ich dann mit Sekundenkleber neu im Heißkleber fixiert.)
Ein Card-Guard kommt beim Texas Hold’em Poker zum Einsatz. Es ist ein beliebiger Gegenstand, meist in Form einer Münze/Chips, der auf die Starthand gelegt wird um zu symbolisieren, dass man noch im Spiel und um zu verhindern, dass die Karten versehentlich vom Dealer genommen werden. Viele halten nichts davon oder nehmen einfach einen Spielchip, aber das Video hier zeigt warum es Sinn macht einen zu haben.
Ich wollte aber keinen Card-Guard von der Stange kaufen und einen besonderen Glücksbringer. Im Netz stieß ich auf Anfertigungen aus Stein zu diesem Zweck, aber preislich waren diese nicht meine Liga, gefielen mir dennoch. Dabei fiel mir ein, dass ich noch Reste eines Specksteins liegen hatte und was lag da näher als einen selbst machen. Hier folgt meine kleine Bastelanleitung:
Meine Materialien:
Speckstein (günstig bei Ebay zu bekommen)
übliche Werkzeuge zur Holzbearbeitung: Feilen, Sägen, Raspeln
Dremel (muss nicht sein, erleichtert jedoch die Arbeit enorm)
Schleifpapiere: grobes, 400er, 600er, 1000er
Specksteinöl
Zirkel
Nagel, Stift
Tesafilm
Tücher, Lappen
und los gehts…
Eine Scheibe des Speckstein absägen. Empfehle ein Stück von 4-6cm großes Stück, dass mindestens eine Stärke von 5mm hat. Hierbei kann auch auf die Marmorierung geachtet werden, die am besten gefällt.
Mit einem Zirkel einen Kreis auf den Stein vorzeichnen, dabei stark aufdrücken. Durchmesser sollte meiner Meinung nach 5cm übersteigen um sich in der Größe von den gewöhnlichen Chips (4cm) abzuheben und großzügig Spielraum für Fehler beim Sägen bzw. Schleifen zu geben. Grobe Stücke absägen und rund schleifen. Ich habe dafür einen Dremel mit groben Schleifaufsatz benutzt. Dabei vorsichtig vorgehen um nicht zu starke Kerben einzuschleifen. Der Stein ist doch sehr weich. Den Rohling jetzt auf gleichmäßige Dicke schleifen. Dabei die verschiedenen Papiere nutzen um die Oberfläche nach und nach glatt zu schleifen. Ich habe Nass-Schleifpapier benutzt. Im Baumarkt erhältlich. Beim Schleifen ein großes feuchtes Tuch unter legen, vor allem beim Schleifen mit dem Dremel, damit es den feinen Staub bindet und ggf. Mundschutz tragen.
Die simple Oberfläche war mir persönlich zu langweilig. Je nach Geschmack etwas aufzeichnen oder Buchstaben und Zahlen ausdrucken. Ich hab meine Glückszahlen genommen :) Mittig anbringen und mit Tesafilm fixieren. Die Schablone dann mit einem Stift oder Nagel kräftig nachziehen. Das Muster wird dann in den Stein gekratzt. Die Schnörkel wären nicht so gut rausgekommen, deshalb habe ich sie verworfen und improvisiert, weil mir die Zahlen allein zu langweilig erschienen.
Danach mit dem Dremel oder Holzwerkzeugen das Relief ausarbeiten und nochmals das Gesamtwerk nachschleifen. Dazu kann man auch das Papier knicken und durch das Relief ziehen.
Zum Abschluss den Card-Guard mit Specksteinöl und einem Tuch polieren. Fertig!
Ich denke, für erste Schritte auf diesem Gebiet und Improvisation mit Mitteln die mir ohne großen finanziellen Aufwand zur Verfügung standen, ist ein ansehnlicher Card-Guard entstanden, der erst nur als Experiment gedacht war. Er ist handgemacht und individuell.
Ich bin offen für Tipps, Kommentare und Anregungen. Viel Spaß beim Nachmachen.
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